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Netzwerk-Anlass: Mit eigenen Augen Päckli-Flut gesehen

20.09.2024


25 Teilnehmer haben am SVS-Netzwerktreffen im Verteilzentrum der Post in Zürich-Mülligen mit eigenen Augen gesehen, wo täglich etwa 100'000 Pakete aus dem Ausland ankommen – täglich 20 Lastwagen voll direkt vom Flughafen Zürich.

Das war ein Teilnahmerekord für die Netzwerktreffen des Spielwarenverbandes Schweiz: 25 Personen haben sich angemeldet – und alle sind erschienen am Abend des 19. September 2024.

Nach einer kurzen Präsentation über die verschiedenen Tätigkeiten der Post und das Briefverteilzentrum Mülligen ging die einstündige Führung los. Zu sehen gab es die technologisch hocheffiziente Sortierung der Briefpost. Im Schnitt 5 Millionen Briefe und Kleinpakete werden hier sortiert und verteilt – täglich.

Grosses Interesse an Päckli-Flut

Die vielen in Plastik eingeschweissten Päckli aus China von den aufstrebenden Shopping-Apps Temu, Shein, Aliexpress oder Wish – laut Blick sollen bis zu 500'000 pro Tag alleine im Flughafen Zürich-Kloten landen – haben besonders interessiert, entsprechend wurde unsere Leiterin mit Fragen durchlöchert. Zum Glück konnte sie dank 16 Jahren Berufserfahrung viele der Fragen kompetent beantworten. Manchmal war der Inhalt der Pakete auf den Förderbändern ablesbar: Eine Klobürste für 6 Franken, eine Handyhülle für 3 Franken. Vorwiegend Einzelgegenstände im einstelligen Wertbereich.

Besonders eindrücklich war die Arbeit der Zollbeamten. Die Paketflut wird in Zürich-Mülligen verzollt, was de facto heisst, dass die Zollbeamten am Fliessband auf mehr als 90 Prozent der Pakete grüne Zollfrei-Kleber anbringen, auf ein paar wenige Prozent einen roten Abgabepflicht-Kleber, dann zum Beispiel, wenn der Absender ordnungsgemäss deklariert hat, dass der Warenwert mehr als 62 Franken ist und daher steuerpflichtig wird. Denn der Freibetrag für die Mehrwertsteuer liegt bei 5 Franken (bei 8,1% MWST).

Noch weniger als 5% der Pakete erhalten einen blauen Kleber und werden geöffnet, weil es in irgendeiner Form verdächtig ist. Die drei häufigsten Verdachtsfälle seien Fälschungen, Drogen und Waffen – in dieser Reihenfolge. Drogen würden in der Regel in Plüsch-Spielwaren versteckt und könnten anhand des auffällig schwereren Gewichts eruiert werden.

Angeregte Gespräche beim Apéro

«Wir wissen ja schon lange von der Flut dieser Plastik-Päckli aus China», so eine Teilnehmerin beim Apéro. «Aber es mal mit eigenen Augen gesehen zu haben, ist schon sehr eindrücklich». Tatsächlich seien abends deutlich weniger dieser Pakete in Mülligen, da die meisten aus Asien morgens im Flughafen ankommen.

«Dieser Wahnsinn muss aufhören», so ein anderer Teilnehmer. «Schon rein ökologisch ist es unsinnig. Millionen von Pakete werden täglich in Plastik eingewickelt, fliegen um die Welt, um nach kurzer Zeit aufgrund der geringen Qualität auf dem Müll zu landen.»

Bilder: Während der Präsentation: sk / Rest: Die Post.


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