Was kosten Temu, Shein & Co. die Schweizer Wirtschaft?
24.02.2025
Der Schweizer Handel erleidet durch chinesische Plattformen wie Temu und Shein massive wirtschaftliche Schäden, während gleichzeitig erhebliche Sicherheitsrisiken für Konsument:innen bestehen. Die Kombination aus regulatorischen Lücken, Steuerumgehung und mangelnder Produkthaftung führt zu einer unfairen Wettbewerbssituation. Der Umsatzverlust wird auf bis zu 3 Milliarden CHF geschätzt.
Der jährliche Umsatzverlust für Schweizer Händler wird auf bis zu 3 Milliarden CHF geschätzt. Diese Summe setzt sich zusammen aus:
- Direkter Umsatzabfluss von 1 Milliarde CHF durch Billigkonkurrenz
- Zusätzlichen Verlusten durch Steuerhinterziehung (Mehrwertsteuerumgehung)
- Kosten für Recyclinggebühren, die Schweizer Händler tragen müssen, während ausländische Anbieter diese umgehen
Dazu kommen volkswirtschaftliche Schäden, wie Klimaschäden durch CO2-Emissionen durch Luftfracht im Vergleich zum Schifftransport, Leerflüge-Rücktransporte, fehlende Kompensationen, Markenrechtsverletzungen, Produktpiraterie und gesundheitliche Folgeschäden durch die gravierenden Risiken mangelhafter Ware aus China, wie Phthalate und Formaldehyd, Schwermetalle oder Erstickungsgefahr durch ablösbare Kleinteile bei Kinderspielzeug.
Hinzu kommen indirekte Effekte wie Arbeitsplatzverluste durch Schliessungen im Detailhandel.
Gesamtschadensbilanz
Unter Einbezug aller Faktoren ergibt sich ein geschätzter kumulierter Jahresverlust von CHF 6.5–7 Mrd., verteilt auf:
Schadenskategorie | Geschätzte Kosten in CHF |
Markenrechtsverletzungen | 4.45 Mrd. |
Gesundheitsfolgen | 2.06 Mrd. |
Klimafolgekosten | 0.5–1 Mrd. |
Steuerausfälle | 24 Mio. |
Hinzu kommen indirekte Effekte wie Arbeitsplatzverluste und Image-Schäden für "Swiss made"-Qualität. Die EU-Reaktion mit verschärften Haftungsregeln zeigt den Handlungsdruck, dem die Schweiz durch regulatorische Lücken zunehmend ausgesetzt ist.
Kontakt
Spielwaren Verband Schweiz
Herr Sandro Küng
Geschäfts- und Medienstelle
Sonneggstrasse 86
CH-8006 Zürich